" Kleiner Kreuzer Mainz "
Technische Daten:
Name: SMS Mainz Namensherkunft: Mainz, Stadt im Großherzogtum Hessen
Stapellauf: 23.01.1909 in Stettin Schiffsklasse: Kolberg - Klasse
Schwesterschiffe: SMS Augsburg, SMS Kolberg, SMS Cöln Besatzung: ca. 379 Mann
Maße: Länge 130 m, Breite 14 m, Tiefgang 5,0 m Wasserverdrängung: 4350 Tonnen,
Max. Geschwindigkeit: 27,2 kn Bewaffnung: 12 Schnellfeuerkanonen Kaliber 10,5 und Torpedos
Ende: Am 28.08.1914 im Gefecht gegen englische Kriegsschiffe vor Helgoland gesunken.
Geschichte des Schiffes
Die Mainz war eines von vier Schiffen der Kolberg - Klasse, die zu Vergleichszwecken mit Turbinen verschiedener Bauart ausgerüstet wurden. Die Mainz erhielt dabei zwei Sätze von AEG - Curtiss - Turbinen und lediglich zwei Schrauben mit 3,45 m Durchmesser.
Kriegseinsatz
Bei Kriegsausbruch gehörte die Mainz zu einem Verband Kleiner Kreuzer, der zur Fernsicherung der deutschen Bewacher vor Helgoland diente. Die Schiffe dieses Verbandes lagen in der Ems, in Brunsbüttel und in Wilhelmshaven. Die Mainz, unter der Führung von Kapitän zur See Paschen, war in der Mündung der Ems stationiert.
Am Morgen des 28. August 1914 griffen mehrere britische Verbände die deutsche Bewacherkette vor Helgoland an. Die Mainz erhielt den Befehl zur Unterstützung auszulaufen und verließ gegen 09:20 Uhr die Reede von Borkum. Die stärkeren Schlachtkreuzer lagen zu dieser Zeit hinter der Barre der Innenjade. Da der Wasserstand noch zu niedrig war, konnten sie erst später auslaufen und somit nicht mehr in das Kampfgeschehen eingreifen.
Wegen einer mangelhaften Führung griffen die deutschen Kreuzer die feindlichen Schiffe einzeln an, wodurch sich das Ungleichgewicht noch verschärfte. Um 12:30 Uhr sichtete die Mainz voraus mehrere britische Zerstörer und eröffnete das Feuer. Zwei Zerstörer wurden getroffen. Um 12:45 Uhr kamen an Backbord plötzlich drei Leichte Kreuzer der Town - Klasse in Sicht, die zum 2. Leichten Kreuzergeschwader des Commodore William Goodenough gehörten. Die Mainz drehte sofort ab und lief mit Höchstfahrt nach Südwesten. Unglücklicherweise geriet sie dabei aber direkt in den Kurs von weiteren britischen Kriegsschiffen hinein. Diesmal waren es die beiden Leichten Kreuzer HMS Arethusa und HMS Fearless sowie 33 Zerstörer, vom Harwich - Geschwader des Commodore Reginald Tyrwhitt.
Da die Steuerung des deutschen Kreuzers durch einen Treffer von der Fearless beschädigt wurde, konnte die Mainz nicht mehr entkommen. Nach einem harten Kampf stellten die Briten um 13:25 Uhr das Feuer auf das nunmehr kampfunfähige Schiff ein. Der Zerstörer HMS Lurcher konnte ca. 200 Überlebende retten. Unter ihnen befand sich auch der Sohn von Großadmiral Alfred von Tirpitz, Oberleutnant zur See Wolf von Tirpitz. Etwa 40 Minuten später versank die Mainz. Später wurden die Überlebenden an das Schlachtkreuzergeschwader, welches von Admiral Sir David Beatty befehligt wurde, übergeben.Dieser begrüßte sie mit dem Signal: " Ich bin stolz, so tapfere Männer an Bord meines Geschwaders begrüßen zu dürfen".